
Du fragst Dich, ob eine Holding-Gründung für Dich Sinn macht? Dann lass uns eines klarstellen: Eine Holding ist kein automatischer Steuer-Cheatcode, den Du einfach aktivieren kannst. Aber richtig eingesetzt, ist sie eines der mächtigsten Werkzeuge für strategischen Vermögensaufbau in Deutschland.
Eine Holding-Struktur kann Unternehmen erhebliche Vorteile verschaffen – von drastischen Steuereinsparungen bis zur Minimierung unternehmerischer Risiken. In Deutschland erlaubt das sogenannte Beteiligungsprivileg nach § 8b KStG, dass 95% der Gewinne von Tochtergesellschaften steuerfrei an die Holding abgeführt werden. Die effektive Steuerbelastung auf Holding-Ebene beträgt ca. 1,5% (5% der Dividendenerträge werden – als nicht abziehbare Betriebsausgaben – mit 15%+Soli Körperschaftsteuer sowie Gewerbesteuer belastet. Je nach Gewerbesteuer-Hebesatz kann der Wert regional variieren und ca. 1,5–2% betragen.
Zugleich können Unternehmen mithilfe einer Holding ihre Haftungsrisiken streuen: Geht eine Tochter insolvent, bleibt die Muttergesellschaft grundsätzlich unberührt. Auch beim Verkauf eines Geschäftsanteils profitieren Unternehmer – Auch bei Beteiligungsverkäufen greift die 95%-Freistellung, sodass auf Ebene der Holding nur der auf 5% angesetzte Betrag mit den üblichen Sätzen zu versteuern ist (~1,5–2%).
Doch diese Vorteile gehen mit höherem Aufwand und Kosten einher: Die Gründung umfasst mindestens zwei Gesellschaften (z.B. eine GmbH als Mutter und eine weitere als Tochter) und erfordert jeweils eine eigene Buchführung sowie separate Jahresabschlüsse.
In diesem Artikel zeige ich Dir als strategischer Steuerberater, wann sich eine Holding gründen wirklich lohnt, welche steuerliche Vorteile Du nutzen kannst und worauf Du achten musst.
Key Takeaways: Das Wichtigste auf einen Blick
- 95% steuerfreie Konzerngewinne: Deutsche Holdingstrukturen profitieren vom Beteiligungsfreistellungs-Modell (§ 8b KStG), wodurch Ausschüttungen von Tochtergesellschaften zu 95% steuerfrei vereinnahmt werden können. Die Besteuerung betrifft ausdrücklich nur Beteiligungserträge aus Kapitalgesellschaften. Bei Einkünften aus Personengesellschaften oder bei Gewinnen, die an natürliche Personen ausgeschüttet werden, greift das Privileg NICHT.
- Steuerstundung und Vermögensaufbau: Gewinne können innerhalb der Holding thesauriert und reinvestiert werden, ohne sofortige Besteuerung auf Gesellschafterebene. So lässt sich der Unternehmenswachstum beschleunigen, bis Gewinne zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. im Ruhestand) entnommen werden. Bei Ausschüttung von der Holding an Privatpersonen fällt die Abgeltungsteuer (25% zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer) auf die Dividende an. Der Steuervorteil der Holding-Strategie besteht vor allem solange, wie das Geld im Firmenverbund zur Reinvestition bleibt.
- Haftungstrennung und Risikominimierung: Eine Holding bietet klare Haftungsabgrenzung: Die Muttergesellschaft haftet nicht für Verbindlichkeiten der Töchter und umgekehrt. Risiken aus operativen Geschäften lassen sich auf einzelne Tochterfirmen verteilen, während wertvolle Vermögenswerte in separaten Gesellschaften geschützt werden können.
- Steuergünstige Unternehmensverkäufe: Beim Verkauf einer Tochtergesellschaft durch die Holding bleiben 95% des Veräußerungsgewinns steuerfrei. Effektiv fallen nur ~1,5% Körperschaftsteuer an, statt ~25–30% bei einem Privatverkauf. Voraussetzung für diese Steuerbegünstigung ist meist eine Mindesthaltedauer der Anteile (z.B. sieben Jahre bei steuerneutraler Einbringung).
- Flexibilität bei Expansion und Nachfolge: Holding Strukturen erleichtern Expansion in neue Geschäftsbereiche, da für jede Aktivität eigene Tochter GmbHs gegründet werden können. Für eine steuerliche Organschaft mit Gewinnabführungsvertrag müssen strenge Anforderungen an Vertrag, Mindestlaufzeit und Durchführung erfüllt sein. Sie eignet sich nicht für jede Holdingstruktur. Familienunternehmen nutzen Holdings zudem für die Nachfolgeplanung, indem Unternehmensanteile gebündelt und schrittweise an Nachkommen übertragen werden können.
- Kosten und Aufwand nicht unterschätzen: Den Vorteilen stehen hohe Gründungskosten (i.d.R. mehrere tausend Euro) und laufender Verwaltungsaufwand entgegen. Für jede Gesellschaft sind Notartermine, Handelsregistereintrag, eigene Buchführung, Jahresabschluss und Steuererklärung erforderlich. Eine Holding lohnt sich daher nur, wenn die steuerlichen und strategischen Vorteile den Mehraufwand überwiegen.
Was ist eine Holding überhaupt?
Lass uns mit den Basics starten, denn hier herrscht oft Verwirrung: Eine Holding ist keine eigene Rechtsform. Viele denken, eine "Holding" sei etwas Besonderes wie eine GmbH oder AG. Falsch.
Eine Holding ist eine Unternehmensstruktur, bei der eine Muttergesellschaft (Holding) Beteiligungen an mindestens einer Tochtergesellschaft hält. Die Mutter fungiert als Dachgesellschaft ("to hold" = halten) und steuert die Töchter strategisch oder finanziell, während die operativen Geschäfte in den Tochterfirmen stattfinden.
Wichtig: Oft sind sowohl Mutter als auch Tochter Kapitalgesellschaften (häufig GmbH oder Unternehmergesellschaft), da nur bei Kapitalgesellschaften die speziellen Steuervorteile greifen.
Es gibt verschiedene Holdingtypen, je nach Aufgabenverteilung:
- Finanz Holding: Die primär der Vermögensverwaltung und steuerlichen Optimierung dient
- Management Holding: Die zusätzlich zentrale Führungsaufgaben für alle Töchter übernimmt
- Beteiligungs Holding: Fokussiert auf das Halten von Anteilen
Allen Holding Arten gemein ist die Trennung der Risiken – kein Unternehmen der Gruppe trägt ein alleiniges Risiko, und Haftungsverpflichtungen werden durch die rechtliche Verselbstständigung begrenzt.
Eine Holding entsteht erst ab zwei Unternehmen (Mutter + mindestens eine Tochter). Für Existenzgründer ohne bestehende Firma ist dies ein großer Mehraufwand, weshalb Holding Gründungen meist von etablierten Unternehmern oder Expansionsvorhaben ausgehen.
Große Konzerne wie Siemens, Porsche oder Lufthansa nutzen Holding Strukturen, um diverse Geschäftsbereiche unter einem Dach zu koordinieren. Doch dank Rechtsformen wie der UG (Mini-GmbH) ist das Modell heute auch für KMU und Start ups zugänglich geworden.
Die 5 entscheidenden Vorteile einer Holding
Aus meiner täglichen Beratungspraxis bei Steuernsteuern.de sehe ich immer wieder: Unternehmer gründen eine Holding aus fünf zentralen Gründen. Lass uns diese im Detail ansehen.
Vorteil 1: Massive Steuervorteile bei Gewinnausschüttungen
Das ist der Hammer-Vorteil, auf den die meisten scharf sind: Steuerliche Vorteile durch das Schachtelprivileg (Beteiligungsfreistellung) nach § 8b Körperschaftsteuergesetz.
So funktioniert's: Gewinne, die eine Kapitalgesellschaft (Tochter) an eine andere Kapitalgesellschaft (Holding als Mutter) ausschüttet, bleiben zu 95% von der Körperschaftsteuer befreit. Praktisch bedeutet dies, dass nur ein Pauschalbetrag von 5% der erhaltenen Dividende als nicht abzugsfähige Betriebsausgabe versteuert wird.
Bei einem Körperschaftsteuersatz inkl. Soli von ~30% ergibt das eine zusätzliche Steuerbelastung von rund 1,5% auf die an die Holding fließenden Gewinne. Diese Regelung – oft Holding Privileg genannt – erlaubt es, besteuerte Gewinne aus einer Tochter nahezu steuerfrei im Konzern weiterzuverwenden.
Rechenbeispiel aus der Praxis:
Deine operative GmbH macht 100.000 € Gewinn:
- Minus ~30% Steuern (Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer) = 30.000 €
- Verbleiben 70.000 €, die an die Holding ausgeschüttet werden
Auf Holding-Ebene:
- 95% sind steuerfrei = 66.500 €
- 5% (=3.500 €) werden mit 30% besteuert = 1.050 € Steuerbelastung
- Verbleiben ca. 68.950 € in der Holding zur Reinvestition
Wichtig: Die 95%-Freistellung gilt nur zwischen Kapitalgesellschaften. Würde eine Personengesellschaft oder natürliche Person die Dividende erhalten, greifen diese Vorteile nicht. Daher werden Holdings typischerweise als GmbH/UG oder AG organisiert.
Vorteil 2: Steuergünstiger Unternehmensverkauf (Exit-Strategie)
Hier wird es richtig interessant für alle, die einen Verkauf ihrer Firma planen: Neben Dividenden fallen auch Veräußerungsgewinne unter das Privileg.
Verkauft die Holding Anteile einer Tochtergesellschaft, bleiben ebenfalls 95% des Gewinns körperschaftsteuerfrei.
Dieser Mechanismus macht die Holding Struktur insbesondere für geplante Unternehmensverkäufe (Exits) extrem attraktiv:
- Verkauf ohne Holding: ~25% Abgeltungsteuer bei Anteilen <1% oder ~28–30% persönliche Einkommensteuer bei maßgeblicher Beteiligung
- Verkauf über Holding: Nur ca. 1,5% Körperschaftsteuer auf den Gewinn
Beispiel: Du verkaufst Deine GmbH für 1 Million € Gewinn:
- Ohne Holding (Privatverkauf): ~250.000 € Steuern ans Finanzamt
- Mit Holding: ~15.000 € Steuern (1,5% von 1 Mio.)
Das sind 235.000 € Unterschied!
Allerdings ist hier oft Geduld gefragt: Wurde die Holding erst kurz vor dem Verkauf gegründet, kann das Finanzamt eine missbräuchliche Umgehung unterstellen. Die steuerneutrale Einbringung bestehender Anteile in eine Holding erfordert z.B. eine siebenjährige Sperrfrist, während der die Anteile nicht verkauft werden dürfen, um die Steuerfreiheit zu sichern.
Vorteil 3: Haftungstrennung und Vermögensschutz
Das ist mein Lieblingsthema, weil hier die strategische Weitsicht zählt: Risikominimierung.
Indem Geschäftsbereiche in eigenständige Tochtergesellschaften ausgelagert werden, lässt sich das Risiko isolieren. Die Holding (Mutter) haftet nicht für die Schulden der Tochterfirmen – ihre Haftung ist auf das eingelegte Stammkapital begrenzt.
Umgekehrt bleibt bei einer Insolvenz der Muttergesellschaft typischerweise das Vermögen der Tochtergesellschaften geschützt (diese sind eigenständige Juristische Personen). Dieses Trennungsprinzip verhindert, dass ein gescheitertes Projekt die gesamte Unternehmensgruppe mitreißt.
Praxisbeispiel:
- Du hast eine profitable E-Commerce-GmbH
- Du willst ein neues, riskantes Projekt starten (z.B. innovatives Start-up)
- Ohne Holding: Alles in einer GmbH = Totalrisiko
- Mit Holding: E-Commerce läuft weiter, Start-up ist separate Tochter
Scheitert das Start-up, sind die Gewinne, die Du aus dem E-Commerce in die Holding ausgeschüttet hast, geschützt. Die operative E-Commerce-GmbH läuft weiter, und Du kannst aus der Holding heraus neu starten.
Teure Anlagen oder Immobilien können in einer separaten Tochter gehalten und den operativen Töchtern nur verliehen werden – im Insolvenzfalle der operativen Einheit sind die Werte in der Besitzgesellschaft nicht direkt betroffen.

Vorteil 4: Zentralisierte Verwaltung und strategische Flexibilität
Mit einer Holding lassen sich neue Geschäftsfelder oder Start ups unter dem Dach ausprobieren, ohne das Kerngeschäft zu gefährden.
Jede Tochterfirma kann einen anderen Geschäftsbereich oder Markt abdecken:
- Tochter 1: E-Commerce
- Tochter 2: Immobilien
- Tochter 3: Beratung
- Holding als Dachgesellschaft: Steuert alles zentral
Läuft ein Experiment schief, bleibt der Schaden auf diese Tochter begrenzt. Umgekehrt kann die Holding Kapital und Gewinne gezielt zwischen den Töchtern verschieben (etwa aus einem profitablen Bereich einen verlustreichen neuen Bereich quersubventionieren) und so Chancen nutzen.
Auch Akquisitionen werden erleichtert: Die Holding kann andere Unternehmen aufkaufen und als weitere Töchter eingliedern, ohne ihre eigene Eigentümerstruktur zu ändern.
Bei mir in der Holding Struktur bei Steuernsteuern.de habe ich mehrere operative Gesellschaften. Ich bekomme nicht in jeder dieser GmbHs ein Gehalt – das würde steuerlich und vom Verwaltungsaufwand keinen Sinn machen. Stattdessen habe ich mein Gehalt in meiner Holding, und meine operativen GmbHs zahlen eine Management-Fee, die ich natürlich jederzeit auch ändern kann.
Vorteil 5: Beschleunigter Vermögensaufbau durch Thesaurierung
Der fünfte große Vorteil: Solange Gewinne innerhalb der Holding verbleiben (Thesaurierung in der Holding oder Reinvestition in Töchter), werden sie nur mit KöSt/GewSt (~30%) belastet und nicht zusätzlich mit Einkommensteuer.
Erst bei Ausschüttung an die privaten Anteilseigner fällt die Abgeltungsteuer von 25% an, was den temporären Steuervorteil beendet.
Dieses Prinzip macht die Holding zu einem mächtigen Instrument, um Netto-Gewinne zu maximieren und das Wachstum des Unternehmens mit vorgelagerten Steuervorteilen zu finanzieren.
In der Holding kannst Du:
- In Aktien investieren (Verkaufsgewinne sind zu 95% steuerfrei!)
- Neue Geschäfte finanzieren
- Immobilien erwerben
- Darlehen an Tochtergesellschaften geben
Das Geld, das in der Holding thesauriert wird, ist Deine eigene Bank, Deine Altersvorsorge, Dein Wachstumskapital – ohne dass der Fiskus sofort 48% kassiert.
Wann lohnt sich eine Holding wirklich?
Jetzt kommen wir zur Millionenfrage: Für wen lohnt sich eine Holding?
Aus meiner Beratungspraxis bei Steuernsteuern.de kann ich Dir sagen: Eine Holding lohnt sich nicht für jeden. Sie ist kein automatisches Steuer-Wundermittel.
Die idealen Kandidaten für eine Holding:
1. Wachstumsunternehmen mit hohen, nachhaltigen Gewinnen
Wenn Dein Unternehmen regelmäßig hohe Überschüsse erwirtschaftet (z.B. > 80.000-150.000 € p.a.) und diese im Betrieb belassen will, kann eine Holding die Steuerlast erheblich senken.
Als grobe Faustregel aus unserer Kanzlei: Ab ca. 100.000-150.000 € nachhaltigem Gewinn solltest Du ernsthaft über eine Holding Struktur nachdenken. Statt bis zu ~45% Einkommensteuer (bei Entnahme als Privatperson) fallen auf thesaurierte Gewinne nur ~30% KöSt+GewSt an.
Die Holding dient dann als "Steuerspar-Puffer" für Wiederinvestitionen.
2. Unternehmer mit mehreren Geschäftsfeldern oder geplanter Expansion
Unternehmer mit diversifizierten Geschäftsbereichen (z.B. verschiedene Produkte oder Märkte) profitieren von der Bündelung unter einem Dach. Eine Holding ermöglicht es, mehrere Tochter GmbHs zu gründen, sodass jedes Geschäft getrennt haftet, aber zentral gesteuert wird.
Das lohnt sich insbesondere, wenn eine Expansion in neue Felder oder weitere Firmengründungen geplant sind.
3. Hohes Risikogeschäft mit Schutzbedarf
Betreibst Du ein risikoreiches operatives Geschäft, kann eine Holding Struktur sinnvoll sein, um dieses Risiko abzupuffern. Gewinne lassen sich sicher zur Holding abführen, und die riskante Operation ist als Tochter ausgegliedert.
So bleibt das erwirtschaftete Kapital geschützt, sollte das operative Geschäft scheitern.
4. Geplanter Unternehmensverkauf (Exit)
Wer perspektivisch einen Exit plant, sollte frühzeitig eine Holding einrichten. Denn nur so lässt sich der Verkaufsgewinn fast steuerfrei realisieren.
Beispiel aus der Praxis:
- Verkauf für 5 Mio. € Gewinn
- Ca. 75.000 € Steuer in Holding vs. ~1,3 Mio. € Steuer privat
- Das ist ein Unterschied von über 1,2 Millionen Euro!
Allerdings: Die Holding-Konstruktion muss dann rechtzeitig (oft Jahre im Voraus) stehen, um Sperrfristen zu erfüllen.
5. Vermögende Privatpersonen und Familienunternehmen
Für vermögende Familien kann sich eine Familienholding lohnen, um Investments (z.B. Immobilien, Beteiligungen) zu bündeln und effizient zu managen.
Dies lohnt besonders, wenn die Betriebsnachfolge ansteht – die Holding erleichtert die Vererbung von Geschäftsanteilen, da die Erben die Holdinganteile übernehmen und das operative Geschäft ungeteilt weiterlaufen kann.

Wann lohnt sich eine Holding NICHT?
Kleine Einzelunternehmer oder Freiberufler am Anfang profitieren meist nicht von einer Holding. Wenn die Gewinne gering sind oder vollständig zum Lebensunterhalt entnommen werden müssen, verpufft der Steuervorteil, während die Kosten doppelt anfallen.
Auch wer keine Expansion oder größeren Vermögensaufbau plant, hat wenig Nutzen von der komplexeren Struktur.
Eine Holding lohnt sich nur, wenn der Gewinn nicht sofort privat entnommen wird. Wer Jahr für Jahr alles ausschüttet, zahlt trotz Holding am Ende fast die gleiche Gesamtsteuer (z.B. ~48–49% bei voller Ausschüttung), hat aber höhere Kosten getragen.
Der Steuervorteil greift nur, wenn Gewinne im Unternehmen belassen bzw. reinvestiert werden.
Die Kehrseite: Nachteile einer Holding
Jetzt lass uns ehrlich sein: Eine Holding Gründung ist kein Allheilmittel. Es gibt klare Nachteile, die Du kennen musst.
Hohe Gründungskosten
Die Einrichtung einer Holding bedeutet, mindestens zwei Gesellschaften zu gründen. Damit verdoppeln sich viele Kostenfaktoren.
Pro GmbH fallen an:
- Notar- und Handelsregistergebühren: ca. 1.000–1.500 € je Gesellschaft
- Rechtsanwalts- und Steuerberaterkosten: weitere mehrere Tausend Euro
Insgesamt musst Du für die Gründungsphase einer Holding je nach Komplexität zwischen 2.000 und 7.000 € und mehr einkalkulieren – exklusive Stammkapital.
Dieses beträgt bei zwei GmbHs mindestens 2×12.500 € Einlage (25.000 € nominal je GmbH, wovon 50% sofort einzuzahlen sind). Zwar kann man durch Wahl einer UG (haftungsbeschränkt) als Holding die Kapitalhürde senken (Stammkapital ab 1 €), doch UGs unterliegen strengeren Rücklagenvorschriften und bieten weniger Reputation.
Laufender Verwaltungsaufwand
In einer Holdingstruktur fallen für jede Gesellschaft separate Buchführungs- und Berichtspflichten an. Es müssen mindestens zwei Jahresabschlüsse und Steuererklärungen erstellt werden.
Auch die interne Abstimmung wird komplexer: Wichtige Entscheidungen erfordern Formalakte (Gesellschafterbeschlüsse sowohl auf Tochter- als auch Holding-Ebene).
Doppelte Bürokratie kann Prozesse verlangsamen und erfordert professionelle Unterstützung. Viele Gründer unterschätzen diesen Mehraufwand – „eine Holdingstruktur gut zu führen, erfordert Expertise in Recht und Steuern", warnt die IHK.
Fixkosten und Kapitalbindung
Jede GmbH verursacht laufende Fixkosten, etwa IHK-Beiträge, Jahresabschlusskosten (mind. 2.000 € pro Jahr/Gesellschaft), ggf. Abschlussprüfung, usw.
Zudem bindet das Stammkapital liquide Mittel, die im Tagesgeschäft fehlen könnten (für kleine Unternehmen sind 25.000 € pro GmbH eine finanzielle Hürde).
Der Nutzen der Holding muss diese dauerhaften Mehrkosten übersteigen – sonst kann die Struktur unterm Strich Geld verlieren.
Komplexität und Fehlerpotenzial
Die optimale Gestaltung einer Holding – etwa steuerneutrale Einbringungen, Organschaftsverträge, internationale Verflechtungen – erfordert spezialisiertes Know-how.
Fehler können teuer werden, z.B. wenn eine Sperrfrist verletzt wird und Steuervorteile rückwirkend aberkannt werden. Ungeübte Gründer machen hier erfahrungsgemäß viele Fehler.
Daher ist eine gründliche Planung mit Experten (Steuerberater, Anwälte) unerlässlich.
So gründest Du Deine Holding
Die Gründung einer Holding Gesellschaft erfordert gute Planung und mehrere formale Schritte. Grundsätzlich gibt es zwei Vorgehensweisen:
Variante 1: "Greenfield" – Neugründung von oben nach unten
Hier gründest Du zuerst die Holdinggesellschaft (Mutter Gesellschaft), z.B. in Form einer GmbH. Sobald diese im Handelsregister eingetragen ist, gründet die Holding als Gesellschafterin eine oder mehrere Tochtergesellschaften (etwa operative GmbHs oder UGs).
Vorteil: Du startest mit sauberer Struktur
Nachteil: Zunächst sind zwei Stammkapitale aufzubringen (sofern GmbHs)
Diese Methode ist typisch, wenn Du noch kein bestehendes Unternehmen hast und direkt mit Holding Struktur starten willst.
Variante 2: "Brownfield" – Umwandlung bestehender Firmen
Hast Du bereits ein Einzelunternehmen oder eine GmbH, kannst Du diese nachträglich in eine Holdingstruktur überführen.
Dazu gründest Du entweder eine neue Holding GmbH und bringst die Anteile der bestehenden Firma dort ein (qualifizierter Anteilstausch), oder Du wandelst ein Einzelunternehmen zuerst in eine GmbH um und ziehst anschließend eine Holding darüber.
Der Anteilstausch bzw. die Einbringung kann steuerneutral erfolgen (§ 21 UmwStG), wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – u.a. dass die Holding die Anteile mindestens sieben Jahre hält (Sperrfrist).

Praxisbeispiel: So viel sparst Du wirklich
Lass uns das Ganze mit echten Zahlen durchrechnen. Ich zeige Dir drei Szenarien mit 100.000 € Gewinn:
Szenario 1: Ohne Holding (klassische GmbH mit Ausschüttung)
- Die GmbH zahlt ~30% Steuern (~30.175 €)
- Verbleiben ~69.825 €
- Diese werden komplett an Dich (Privatperson) ausgeschüttet
- Darauf fallen 25% Abgeltungsteuer + Soli (~18.417 €) an
- Netto bei Dir: ~51.400 €
- Gesamtsteuerlast: ca. 48,6%
Szenario 2: Thesaurierende Holding (Gewinn bleibt im Unternehmen)
- Die Tochter-GmbH versteuert wieder ~30% (30.175 €)
- Sie schüttet den Rest (~69.825 €) an die Holding aus
- Auf Holding-Ebene werden davon 5% (=3.491 €) besteuert, was ~1.053 € Steuer ausmacht
- An Dich wird nichts ausgezahlt
- Verbleiben ca. 68.772 € in der Holding zur Reinvestition
- Gesamtsteuerlast auf Konzernebene: nur ~31,2%
Das sind ca. 17.000 € mehr Liquidität für Investitionen!
Szenario 3: Holding mit Ausschüttung an Dich
- Wie Szenario 2: Tochter versteuert 30%, schüttet ~69.825 € an Holding aus
- Holding zahlt ~1.053 € Steuer, behält also ~68.772 €
- Diese werden an Dich als Privatperson weiter ausgeschüttet
- Darauf fällt wieder Abgeltungsteuer ~18.144 € an
- Netto bei Dir: ~50.600 €
- Gesamtsteuerlast: ca. 49,4%
Fazit: Die Steuerersparnis einer Holding realisiert sich vor allem, wenn Gewinne nicht sofort entnommen werden, sondern im Firmenverbund verbleiben und dort reinvestiert werden.
In unserem Beispiel spart die Holding ~20.000 € an sofortiger Steuer, solange das Geld im Unternehmen bleibt (31k vs 49k Gesamtsteuer). Wird das Geld schließlich an Dich ausgekehrt, gleicht sich der Steuervorteil weitgehend aus.
Eine Holding dient also primär der Steuerstundung und der Kapitalmehrung im Unternehmen. Sie „wirkt" am besten über längere Zeiträume, indem die gestundeten Steuern als zusätzliches Investitionskapital fungieren.

Mein Fazit: Wann macht eine Holding wirklich Sinn?
Nach über 10 Jahren Erfahrung in der strategischen Steuerberatung und mit meiner eigenen Holding Struktur bei Steuernsteuern.de kann ich Dir sagen:
Eine Holding zu gründen ist kein Schritt für Anfänger, kann sich aber für etablierte Unternehmer steuerlich und strategisch enorm auszahlen.
Dank der Beteiligungsfreistellung bleiben Gewinne und Verkaufsgewinne innerhalb der Holding nahezu steuerfrei – Mittel, die für Wachstum und Investitionen genutzt werden können.
Die Holding lohnt sich vor allem, wenn:
- Du nachhaltig hohe Gewinne (>80.000-150.000 € p.a.) erwirtschaftest
- Du diese Gewinne reinvestieren willst, statt sie privat zu entnehmen
- Du mehrere Geschäftsbereiche hast oder planst
- Du perspektivisch einen Verkauf (Exit) anstrebst
- Du Dein Vermögen besser schützen und strukturieren willst
Die Holding lohnt sich NICHT, wenn:
- Deine Gewinne gering sind oder Du alles privat entnimmst
- Du am Anfang Deiner Selbstständigkeit stehst
- Die Mehrkosten und der Aufwand den Nutzen übersteigen
Zusammengefasst: Eine Holding Struktur ist kein "Steuer-Wundertrick" für jeden, aber ein mächtiges Werkzeug für erfahrene Unternehmer, um Steuern zu optimieren und das eigene Imperium geordnet auszubauen – bei richtiger Anwendung und professioneller Begleitung.
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Häufige Fragen zur Vorteilen der Holding-Gründung
Für wen lohnt sich eine Holding?
Eine Holding lohnt sich vor allem für Unternehmer mit hohen Gewinnen oder mehreren Geschäftsbereichen. Wenn Dein Unternehmen jährlich signifikante Gewinne erzielt und diese reinvestieren will, kannst Du durch eine Holding die Steuerlast senken. Auch bei geplanter Expansion – etwa Gründung weiterer Firmen oder Investition in Immobilienprojekte – ist eine Holding sinnvoll, um alles unter einem Dach zu bündeln. Familienunternehmen nutzen Holdings oft für die Nachfolgeregelung und Vermögensverwaltung. Weniger lohnend ist eine Holding für Kleinunternehmer oder Start ups mit geringen Gewinnen: Hier übersteigen die Mehrkosten und der Aufwand oft den Nutzen.
Welche Nachteile hat eine Holding?
Hauptnachteil sind die höheren Kosten und der Aufwand. Eine Holding braucht mindestens zwei Firmen, daher gibt es alles doppelt: zwei Buchhaltungen, zwei Jahresabschlüsse, zwei Mal Notar/Registergebühren etc. Das verursacht laufende Mehrkosten (mehrere Tausend Euro pro Jahr) und erfordert mehr organisatorischen Einsatz. Zudem ist die Holding Struktur komplexer: Entscheidungen müssen oft in beiden Gesellschaften formal beschlossen werden, was Bürokratie schafft. Fehler in der Strukturierung – etwa beim Einhalten von Sperrfristen – können teuer werden (Steuernachzahlungen). Schließlich bindet jede GmbH Stammkapital (mind. 25.000 € bei einer klassischen GmbH), was Liquidität blockiert. Wenn die steuerlichen Vorteile nicht groß genug sind, um das zu kompensieren, kann eine Holding unterm Strich nachteilig sein.
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